«Meine Erwartungen an das Projekt LeihBar wurden übertroffen.»

Seit September 2020 hat die LeihBar einen zweiten Standort: Im Turmzimmer der katholischen Kirchgemeinde in Wabern hat Monika Akeret ihr Herzensprojekt realisiert. Nach einem halben Jahr zieht sie eine erste – trotz Corona – positive Bilanz.

Monika, du blickst auf ein halbes Jahr LeihBar Wabern zurück: Welche Eindrücke sind dir besonders in Erinnerung geblieben?

Ich durfte im letzten halben Jahr viele positive neue Erfahrungen machen: Ich merkte zum Beispiel, wie viel Energie freigesetzt wird, wenn man etwas Sinnvolles realisieren kann. Wie Türen aufgehen, wenn man den ersten Schritt macht und offen auf Menschen zugeht. Oder wie viel man in kurzer Zeit erreichen kann, wenn wildfremde Menschen mit ganz unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten ein gemeinsames Ziel haben und am selben Strick ziehen. Besonders freuen mich ausserdem die leuchtenden Augen der LeihBar-Mitglieder, wenn sie den Leihgegenstand zurückbringen, über ihr gelungenes Projekt berichten und ihre Kinder in die Welt des Teilens einführen.

Welche Gegenstände sind am beliebtesten bisher?

Von den aktuell rund 130 Gegenständen in Wabern werden Werkzeuge wie Schleif- oder Bohrmaschinen, aber auch Beamer und Haushaltgeräte wie die Crepière oder Popcorn-Maschine gerne ausgeliehen. Saisonbedingt waren die Dörrex im Herbst und die Schneeschuhe im Winter der grosse Renner.

Welche Gegenstände fehlen euch noch im Sortiment?

Auf der Wunschliste unserer Mitglieder stehen Dinge wie ein Vakuumier-Gerät oder eine Feuerschale. Falls jemand so was bei sich herumstehen hat und nicht mehr benutzt, freuen wir uns über eine Schenkung an die LeihBar!

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«Es ist schön zu erleben, wie das Konzept der LeihBar «Teilen statt kaufen» funktioniert.»

Monika Akeret, Initiantin LeihBar Wabern

Durch die Covid19-Krise war die LeihBar einige Wochen geschlossen. Blieb der Kontakt zu den Mitgliedern dennoch bestehen?

Die situationsbedingte Schliessung der kurz davor eröffneten LeihBar in Wabern war natürlich eine grosse Herausforderung. Kaum war der Betrieb nach einer gewissen Anlaufzeit so richtig in Schwung gekommen, mussten wir schon wieder schliessen. Der angestrebte Austausch war durch die Corona-Massnahmen auch so schon eingeschränkt. Es war nicht einfach, den Kontakt aufrechtzuerhalten: Während der Schliessung kommunizierten wir mit den Mitgliedern via Newsletter und E-Mail, die Teammitglieder blieben untereinander via Slack in Kontakt. Wir hoffen sehr, dass physische Begegnungen in absehbarer Zeit wieder möglich sein werden.

Du hast die LeihBar als dein Herzensprojekt bezeichnet. Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Nicht nur erfüllt, sondern übertroffen! Die Idee des Teilens hat in Wabern und Umgebung so viel Interesse und Unterstützung hervorgerufen, dass sich innert kürzester Zeit Gleichgesinnte gemeldet haben, die mit grossem Einsatz und viel persönlichem Engagement im Projekt mitgearbeitet und die LeihBar erst möglich gemacht haben. Ein grosser Dank gilt auch dem Vorstand und den Teammitgliedern der LeihBar Viktoria, die ihr Knowhow und ihre Erfahrung von Anfang an mit uns geteilt und die Filiale in Wabern auf vielfältige Art und Weise unterstützt haben. Nach der Wiedereröffnung im März dürfen wir uns über steigende Mitgliederzahlen und positive Rückmeldungen zu den ausgeliehenen Gegenständen freuen. Es ist schön zu erleben, wie das Konzept der LeihBar «Teilen statt kaufen» funktioniert.

Was möchtest du unseren Leser*innen sonst noch mitteilen?

Denk an die LeihBar, bevor du auf Shoppingtour gehst – vielleicht wartet dein Lieblingsgegenstand schon in der Ausleihe auf dich. Und solltest du beim Frühlingsputz auf einen schon lange nicht mehr benutzten, gut erhaltenen Artikel stossen, dann schenk ihm ein zweites Leben in der LeihBar. Damit leistest du einen aktiven Beitrag zu einem ressourcenschonenden Umgang mit unserer Umwelt, schonst dein Portemonnaie und machst anderen eine Freude.

Du hast einen Gegenstand zuhause, den du nicht mehr benötigst, und der LeihBar spenden möchtest? Dann meld dich bei uns!